| Kirche in WDR 2-5

4. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen

Morgenandacht im WDR

(mit dem Lied "tears in heaven" von Eric Clapton untermalt)

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer,

nach langer Zeit habe ich dieser Tage ein Lied wiedergehört, einen Song des amerikanischen Gittaristen Eric Clapton der mich in einer schwierigen Zeit ein gutes Stück begleitet hat: „tears in heaven“.

„Tränen - in den Himmel geweint“. Es ist ein Lied voller Zärtlichkeit, das Lied eines Vaters, der um den Tod seines Kindes trauert, doch nicht anklagend oder verzweifelt, sondern mit einer Ahnung, daß es einen Himmel gibt, den all unsere Tränen erreichen, die offen oder verborgen geweinten. In einfühlsamen Worten hält er mit diesem Lied Zwiesprache mit seinem Sohn: „dort, wo du bist, ist Friede - da bin ich mir sicher; und ich weiß: dort wird es keine Tränen mehr geben - im Himmel“.

Verehrte Hörerinnen und Hörer, in der Gebetswoche um die Einheit der Christen lenkt die Bibel diesmal den Blick auf das Ende, besser: auf das, was uns alle am Ende erwartet: auf den Himmel, den wir ersehnen; - und auf Gott, der am Ende auf uns wartet und von dem die Bibel sagt, er werde alle Tränen von unseren Augen wischen. „Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage. Keine Mühsal.“

Trostreiche Aussichten für den, der sich nicht in seine Trauer und Traurigkeit einschließt, sondern sich aufrichten läßt und, möglicherweise durch Tränen hindurch, auf den Himmel schaut: „Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen“, so heißt es in einem Psalm, und all die Tränen, aus Liebe um einen nahen Menschen in den Himmel geweint: finden sich dort verzeichnet, aufgehoben bei Gott, der jeden Schmerz kennt und unserer Liebe Flügel verleiht.

„Dort, wo du bist, ist Friede“ -heißt es in dem Lied bei Eric Clapton, „und ich weiß: dort wird es keine Tränen mehr geben - im Himmel“.

Was mich in dem Lied so anrührt, verehrte Hörerinnen und Hörer, ist die Grundmelodie einer stillen, aber festen Gewißheit, die bei aller Schwere und Trauer darin zum Ausdruck kommt: das Wissen um die Zukunft, die uns bei Gott erwartet, und um jenen Frieden, der bereits jetzt uns ergreift und der sich ausbreitet, da wir noch unterwegs sind. Es wäre zu wenig, nur auf ein Licht am Ende des Tunnels zu hoffen: es ist dieses Licht der erbarmenden Nähe Gottes, das uns bereits jetzt in aller Angst und Trauer umfängt und der Mühsal und Sorge den Stachel der Trostlosigkeit nimmt.

Durch die Tränen den Himmel sehen, ein Blick in den geöffneten Himmel, der bereits sein Licht auf unsere Erde wirft. Gewiß, damit ist noch nicht jede Frage beantwortet und jede Leere ausgefüllt. Wir sind noch nicht im Himmel, wir sind noch unterwegs, aber der Himmel wirft bereits Licht auf unseren Weg, und etwas von dem Glanz himmlischer Herrlichkeit hat Gott bereits über unser Leben gebreitet.

So könnte auch das Lied von Eric Clapton unversehens zu einem Gebet werden, das von Zuversicht und dem Wissen um die tröstliche Nähe Gottes getragen ist: „Dort, wo du bist, ist Friede ,und ich weiß: dort wird es keine Tränen mehr geben - im Himmel“.

Did you know my name
if I saw you in heaven
would it be the same
if I saw you in heaven?
I must be strong
and carry on
cause I know
I don‘t belong here in heaven

Could you hold my hand
if I saw you in heaven
could you have be stand ...?
if I saw you in heaven
I find my way
through night and day
cause I know
I just can‘t stay
here in heaven

Time can bring you down
time can make you need
time can break your heard
have your bag in peace bag in peace

Be on the door
there is peace, I am sure
and I know there‘ll be no more
tears in heaven

Could you know my name
if I saw you in heaven
could it be the same
if I saw you in heaven

I must be strong
and carry on
cause I know
I don‘t belong here in heaven

– – – – – – – – – – –

Kanntest Du meinen Namen
als ich Dich im Himmel sah
wäre es dasselbe,
Wenn ich dich im Himmel sähe?
Ich muß stark sein
und weitermachen
denn ich weiß
ich bin noch nicht im Himmel

Könntest du meine Hand halten
wenn ich dich im Himmel sähe?
Könntest Du neben mir stehen,
wenn ich dich im Himmel sähe?
Ich finde meinen Weg
durch Nacht und Tag
Denn ich weiß
ich kann nicht hier im Himmel sein

Zeit kann dich zurückbringen
Zeit kann machen, daß ich dich brauche
Zeit kann dein Herz brechen
Halte die wandernde Seele in Frieden

Sei an der Tür
da ist Friede, dessen bin ich mir sicher
und ich weiß, da wird es keine Tränen
mehr geben im Himmel

Kennst du meinen Namen
wenn ich dich im Himmel sehe
könnte es genauso sein
wenn ich dich im Himmel sehe

Ich muß stark sein
und weitergehen
denn ich weiß
ich bin noch nicht im Himmel