Direkt zum Inhalt

| Kirche in WDR 2-5

Kolumnen 2016 Kirche in WDR 2-5

Wisse die Wege -- Abenteuer Menschsein

Kolumnen 2016 Kirche in WDR 2-5

 

Kolumnen 2016 Kirche in WDR 2-5 als pdf zum download. 

| Kirche in WDR 2-5

5 - Bedenke, was ich an dir getan habe!

Berufung des Elischa

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

Was mag ihm alles den Kopf gegangen sein, damals, als jener Fremde vor ihm stand? „Sei vorsichtig! Pass auf, worauf du dich da einlässt!“ – oder vielleicht auch im Gegenteil: „Bingo! Das große Los! Der absolute Hauptgewinn!“ ... Wird er geahnt haben, dass von da an sein ganzes Leben anders verlaufen würde? Dass er nie wieder wie seine Brüder pflügen, das Feld bestellen, sich mit Freunden betrinken würde ...?

Elischa, so heißt der junge Mann, hatte gar keine Wahl. Als Elija, der große Prophet mit einem Mal vor ihm stand und ihm den Prophetenmantel überwarf, wussten alle, was das zu bedeuten hatte: „Du gehörst zu mir!“ Jener kurze Moment, diese eine wortlose Geste hatte sein ganzes Leben von Grund auf verändert.

Und Elischa verstand. „Sogleich verließ er die Rinder (und) eilte Elija nach“, heißt es lapidar in der Bibel. Der Ruf des Propheten duldet keinen Aufschub. Es heißt, alles aufzugeben und hinter sich zu verlassen, und zwar ohne Wehmut und Zögern. Dazu gehört auch der Abschied von den Eltern, der Familie. Elija gibt ihm wohl Zeit für einen Abschiedskuss, mahnt ihn aber: „bedenke, was ich an dir getan habe!“

So kommt es also noch zu einem Abschiedsmahl: die Rinder, mit denen Elischa gepflügt hat, werden geschlachtet; mit dem Ochsenkummet wird Feuer gemacht. Die Entscheidung ist definitiv und unumkehrbar. Er bricht die Brücke hinter sich ab und heftet sich an die Fersen jenes berühmten Mannes, der ihn erwählt, von den Feldern weg berufen hatte.

Verehrte Hörerinnen und Hörer, so geht Berufungsgeschichte im Alten Testament. Ganz hart. Ganz eindeutig. Ganz entschieden - und scheinbar so einfach.

Das entscheidende Wort im den Berufungserzählungen im Alten wie im Neuen Testament heißt: „sofort“, „jetzt“! Es gibt diese Momente innerer Gewissheit, eine Intuition, ein Gedankenblitz, wo einer plötzlich versteht, klar sieht, wo Glauben leicht und „ja“ sagen nicht schwer ist. Oft ausgelöst durch eine Begegnung, ein Gespräch, ein Wort, ein schmerzliches oder ein beglückendes Erlebnis ... . Manchmal ist es wie bei Elischa: so eindeutig und klar, dass einem nur noch die Antwort bleibt: Du musst innerlich zustimmen, „ja“ sagen und springen: Jetzt!

Aber das muss nicht so sein. Als Regens eines Priesterseminars habe ich immer wieder mit den angehenden Priestern über ihre Berufungsentscheidung gesprochen, und ich war erstaunt, wie viel Phantasie Gott dabei walten lässt. Der eine wollte schon von Kind auf Priester werden – die geistlichen Wachstumskrisen blieben ihm dennoch nicht erspart -, andere hatten sich eher vorsichtig an diese Lebensfrage herangepirscht, oft über ein anderes Studium oder eine Berufsausbildung. Doch jeder kommt irgendwann an den Punkt, wo er sich riskieren muss. Ob die Freunde davon begeistert sind oder abraten, ob die Eltern den Schritt akzeptieren oder strikt dagegen sind ...: Man kann noch so lange überlegen, Für und Wider erörtern, das Risiko abschätzen. Es ist wie auf dem Zehn-Meter-Brett: Am Ende muss man springen, will man erfahren, ob das Wasser trägt.

Charles de Foucauld: bringt es auf den Punkt: „Von dem Moment an, da wich wusste, dass es Gott gibt, konnte ich nicht anders, als mit ganzer Kraft für ihn zu leben.“ - Und Chiara Lubich ermutigt eine Freundin mit den Worten: „Auch mit dir hat der Höchste einen Plan seiner Liebe. Auch du kannst leben für etwas Großes in deinem Leben. Glaube nur! Es gibt Gott. Lebe für ihn! Wirf dich in ihn hinein!“

Elischa hat sich dazu herausfordern lassen, sein für Gott in die Waagschale zu werfen. „Bedenke, was ich an dir getan habe!“ Er ist gesprungen – und das Wasser hat ihn getragen.

| Kirche in WDR 2-5

4 - Komm heraus und stell dich vor den Herrn!

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

Haben Sie eine Vorstellung von Gott? Ein Bild von ihm, wer er ist, wie er handelt, wie er sich zeigt ... Unsere Vorstellungen sind doch oft recht vage, und auch wenn wir an ihn glauben, mit ihm reden, mit ihm leben, bleibt unser Gottesbild oft doch ziemlich nebulös.

Da ist geradezu sensationell, dass Gott dem Propheten Elija von sich aus anbietet, sein wahres Gesicht zu zeigen und ihn seine Herrlichkeit erfahren zu lassen. „Komm heraus und stell dich vor den Herrn!“ Wir erinnern uns: Elija brennt darauf, endlich zu Gott durchzustoßen. Der Weg durch die Wüste, die Durststrecke im Glauben, dauert schon viel zu lange. Ziel seiner Pilgerschaft ist der Horeb, jener Berg, an dem Gott sich einst in Blitz und Donner, in Feuer und Erdbeben offenbarte und seine Gebote dem Mose verkündete. Genauso wird Elija sich die Begegnung mit Gott auch vorgestellt haben: als eindrucksvolle Demonstration der Macht und Herrlichkeit jenes furchterregenden Gottes, der den Elementen gebietet und vor dem die Völker zittern.

Und Gott fordert den Propheten auf, sich ihm zu stellen, sich ihm vor-zu-stellen: „Komm heraus und stell dich vor den Herrn!“ - Begegnung auf Augenhöhe. Gott liegt nichts daran, den Menschen klein zu halten, ihn runter zu machen. Im Gegenteil: Er fordert ihn heraus, sich aufzurichten und ihm mit erhobenem Haupt gegenüberzutreten, freilich auch im Bewusstsein der eigenen Armseligkeit. So kann sich Elija in die Begegnung mit dem lebendigen Gott wagen und muss erfahren, dass Gott so ganz anders ist, als er sich vorgestellt hat.

Hören Sie selbst:

„Da zog der Herr vorüber: Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, doch der Herr war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben,. Doch der Herr war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der Herr war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln. Als Elija es hörte, hüllte er sein Gesicht in den Mantel, trat hinaus und stellte sich an den Eingang der Höhle.“ (1 Kg 19,11-13).

Die Überraschung ist wirklich gelungen: Gott kommt so ganz anders, als Elija ihn erwartet hat, vielleicht auch anders, als wir uns das vorgestellt haben. Wie gern hätten wir manchmal eine machtvolle Demonstration seiner Stärke, wenn wir uns schwach und gedemütigt fühlen! Wenn andere uns ironisch fragen, warum denn unser Gott schweigt, wo doch so viel Leid und Unrecht geschieht in der Welt ...

Doch dieser große und gewaltige Gott will uns gerade nicht erdrücken und mit seiner Macht erschlagen. Er ist kein orientalischer Despot, der nur den kleinen Finger zu rühren braucht, um alle Welt erzittern zu lassen. Er ist vielmehr der, der das Elend seines Volkes sieht und hinabsteigt, der den Armen aus dem Staub emporhebt und die Niedrigen und Bedrückten aufrichtet. Gott kommt gerade nicht von oben herab, sondern ist der Grund, auf dem wir stehen, er ist es, der uns trägt und stützt und wieder aufrichtet.

Das ist es, was Elija in dieser Situation intuitiv erfasst und was seine Vorstellung von Gott von Grund auf verändert: Das sanfte, leise Säuseln des Windes lässt ihn erahnen, dass Gott schon längst gegenwärtig, ihm nahe ist, auch auf seinem langen Leidensweg.

„Schweige und höre!“, so beginnt die Regel des heiligen Benedikt, Grundregel für jeden, der sich ernsthaft auf den lebendigen Gott einlassen will. Eingedenk der Gotteserfahrung des Elija dürfen wir hinzufügen: „Komm aus dir selbst heraus und rechne damit, dass Gott dir auf Augenhöhe begegnen will!“ Ich bin sicher, er wird auch heute an uns vorbeiziehen.

Ich wünsche es uns.

| Kirche in WDR 2-5

3 - Steh auf! Geh deinen Weg!

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

„Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ – Stimmungsschwankungen, wer kennt sie nicht? Heute noch sonne ich mich im Glanz eines Erfolges, strotze ich vor Selbstvertrauen und könnte Bäume ausreißen, und morgen holen mich schon all die Sorgen, Probleme und Selbstzweifel wieder ein und ziehen mich runter. Mag man sich auf der Bühne dieser Welt auch stark, cool, interessant oder attraktiv geben: wenn sich der Vorhang schließt, fällt von einem ab, was nur Fassade, Maske, Inszenierung ist.

Ich muss dabei an die eindrucksvolle Vorstellung des Propheten Elija denken, der sich publikumswirksam mit 450 Wahrsagern anlegt. Ich sehe ihn vor mir, wie er nach seinem triumphalen Gottesbeweis mit stolzgeschwellter Brust den Platz verlässt. Doch die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung. Denn bei Hofe findet man die Blamage und das Niedermetzeln ihrer heidnischen Priester gar nicht lustig, und man schwört ihm ewige Rache.

Und mit einem Mal bekommt es dieser erfolgsverwöhnte Kämpfer Gottes mit der Angst zu tun und läuft um sein Leben, nur weg von den Menschen, hinein in die Wüste. Ich stelle mir vor, wie seine Schritte unter der gleißenden Sonne allmählich langsamer werden, wie wieder Ordnung in seine Gedanken kommt. Am Ende steht die beschämende Frage: Was machst du da überhaupt? Wer bist du eigentlich? Gestern noch der machtvolle Gotteskämpfer, und kaum zeigt sich Widerspruch, ist jeder Gedanke an Gott wie weggeblasen.

Die Erkenntnis ist bitter: sein ganzes Selbstbild gerät ins Wanken. Jahrelang hatte er gemeint, wer zu sein: der letzte aufrechte Prophet, ein Fels in der Brandung - jemand, auf den Gott bauen kann und an dem sich andere sich orientieren. Mit einem mal wird er gewahr, dass er sich – und anderen - etwas vorgemacht hat; dass sein Glaube ebenso angefochten und wankelmütig und nicht minder vom Scheitern bedroht ist.

Die Enttäuschung und Scham über sich selbst sitzt tief. Die Erfahrung, hinter den eigenen Idealen und Ansprüchen zurückzubleiben,. „Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben. Denn ich bin nicht besser als meine Väter“. Aber so schnell stirbt sich nicht. Und ein sanfter Tod unter dem Ginsterstrauch in der Wüste wäre alles andere als ein humanes Sterben ...
Elija hat noch etwas zu erledigen, das Wichtigste in seinem Leben überhaupt: die Auseinandersetzung mit sich selbst. Wo er sich selbst nicht mehr ausstehen kann, wo er nur noch schlafen, vergessen, sterben will: da schickt Gott seinen Engel: „Iß und trink, sonst ist der Weg zu weit für dich!“ Der Weg fängt jetzt erst an. Gott gibt das Lebensnotwendige - gerade am Ort des Scheiterns und Versagens.

Verehrte Hörerinnen und Hörer, ich gestehe, dass mit der zu Tode betrübte Elija lieber und menschlich näher ist als jener kraftstrotzende geistliche Muskelprotz mit seinem demonstrativen Siegerlächeln. In seiner mühseligen Wüstenwanderung entdecke ich auch meinen Weg. Ja, es ist vielleicht die wichtigste Wegstrecke im eigenen Leben, um zum Gottesberg Horeb vorzustoßen: zur Erkenntnis, wer ich bin - und wer Gott ist.

„40 Tage und 40 Nächte“, so heißt es, ist Elija unterwegs, um zum Gottesberg zu gelangen. Und ich finde es durchaus tröstlich, dass selbst dieser große Prophet nicht einfach nur mit dem Finger zu schnippen braucht, um sich aller Probleme zu entledigen und wieder gut drauf zu sein.

„Wer bin ich?“, so fragt sich Dieter Bonhoeffer in seinem Tagebuch kurz vor seiner Hinrichtung in Berlin-Plötzensee: „Bin ich der, für den die Leute mich halten? Der so souverän auftritt und für andere eine Stütze ist? Oder jener, der zu müde ist zum Beten, der ausgebrannt, in dessen Seele es dunkel ist. „Wer bin ich?“, und seine Antwort, sie steht bei Gott: „wer ich auch bin: du kennst mich, dein bin ich o Gott!“

| Kirche in WDR 2-5

2 - „Fürchte dich nicht!"

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

„Wenn ich nicht gut drauf bin, spiele ich mir immer wieder dieses Lied vor“. Martin, einer unserer Messdiener, hatte die dazugehörige Musik-Cassette für mich kopiert, das Oratorium „Elias“ mit jenem ausdrucksstarken Chorsatz: „Fürchte dich nicht!“, Ermutigung für ein verängstigtes und gedemütigtes Volk. – Ein erstaunlicher Musikgeschmack für einen 17Jährigen. Aber Recht hat er! Was könnte Gottes Zusage besser auf den Punkt bringen, gerade auch wenn man traurig, enttäuscht, frustriert oder einfach nur genervt ist?! „Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir, spricht unser Gott.“ Ein großes Wort, und Mendelssohn-Bartholdy hat dazu eine großartige Musik geschrieben, Hommage an jenen Mann Gottes, der es ganz allein mit 450 heidnischen Priestern aufnimmt: der eine wahre Prophet und die vielen Wahrsager.

Das Ganze spielt bereits vor stolzen 2800 Jahren. Also reichlich „alte Kamellen“, könnte man sagen, an denen man aber immer noch ganz gut kauen kann. Denn so ganz unbekannt sollte uns das Szenario nicht vorkommen. Wieder einmal können sich die Leute nicht entscheiden, mit welchem Gott sie es halten wollen bleiben schließlich bei irgendwelchen Modegottheiten hängen: Lauter Nichtse, wie die Bibel sie nennt, aber eben doch nicht ohne Reiz für die leicht zu manipulierenden Israeliten. „Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten?“ stellt der Prophet das Volk zur Rede. Dabei hatten sie doch erlebt, wer sie aus dem „Sklavenhaus“ in Ägypten herausgeführt hatte, mitten hindurch durch weglose Wüste, hinein in das verheißene Land, wo vielleicht nicht immer Milch und Honig fließt, aber das Volk doch ein gutes Auskommen hat.

Es braucht wohl zu allen Zeiten Menschen wie jenen Elija, der sich nicht verbiegen und sich nichts vormachen lässt. Der die Menschen daran erinnert, wer wirklich Gott ist und von wem allein Hilfe und Rettung kommen kann.

Denn die Grundfrage stellt sich heute genauso wie vor fast 3000 Jahren: Wofür stehe ich? Beziehe ich Stellung und bekenne ich mich zum wahren, lebendigen Gott, oder ziehe ich mich auf die Zuschauerbank zurück und beobachte interessiert, vielleicht auch amüsiert, welcher Prophet am Ende gewinnt, und welcher Gott sich als der wahre erweist.

Gott will mehr: er will, dass wir zu ihm stehen, wie er für uns einsteht. Warum habe ich denn Hemmungen, beim Kegelausflug etwa anzumerken, dass ich am Sonntag gern in die Kirche gehen würde; oder warum geniere ich mich, im Krankenhaus darum zu bitten, dass ich mit einem Pfarrer sprechen möchte? Viele meiner Abiturkollegen haben erst nach Jahren erfahren, dass ich Theologie studierte und Priester werden wollte. Ich war einfach schüchtern, und auch ein bisschen feige.

Elija, der letzte noch übrig gebliebene Prophet, hat den Mut, sich gegen die vielen falschen Wahrsager zu stellen und in einer machtvollen Demonstration die Stärke des einzigen und wahren Gottes zu erweisen – vielleicht eine Anregung, auch heute selbstbewusster aufzutreten und seine Einstellung nicht zu leugnen.

„Fürchte dich nicht, ich bin mit dir!“ Die Zusage Gottes gilt. Auch heute, besonders da, wo wir gefordert sind, zu unserem Glauben zu stehen und persönlich Stellung zu beziehen.

Insofern ist es gar keine schlechte Idee, sich jenes Wort fest einzuprägen, es sich wieder und wieder ins Gedächtnis zu rufen, meinetwegen auch in der Vertonung von Mendelssohn, auf dass es in uns zur Lebensmelodie wird, die in all unserem Denken, Reden und Tun durchklingt. „Ich fürchte mich nicht. Denn ich weiß: Gott ist mit mir.“

| Kirche in WDR 2-5

1 - Geh hinauf und halte Ausschau!

Guten Morgen, verehrte Hörerinnen und Hörer!

Wer sich Haifa, der großen Stadt im Norden Israels, vom Meer her nähert, der entdeckt als erstes den Karmel, jenen charakteristischen Höhenzug, der weit über der Stadt aufragt, gleichsam ihr Vorposten ist: „Stella maris“ – Meeresstern und bedeutender Aussichtspunkt.

Dort muss man sich jene Szene vorstellen, von der die Bibel berichtet: Elija, der große Prophet Israels, hat sich dort in eine Höhle zurückgezogen. Schon drei Jahre dauert die Dürrezeit, bleibt der Himmel verschlossen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Denn das Volk Gottes hatte sich wieder einmal von Gott abgewandt, und Gott, so scheint es, hat sich zurückgezogen: der Himmel bleibt verschlossen, der Zugang zu Gott ist verschüttet, die Gebete dringen nicht durch, drei quälende Jahre lang.

Aber jetzt ändert sich etwas. Elija, der letzte noch übrig gebliebene Prophet, tritt auf den Plan. Er liefert dem Volk eine eindrucksvolle Demonstration von der Größe des einzigen und wahren Gottes. Während er den Diener ausschickt, er solle über das Meer Ausschau halten, kauert er sich nieder, den Kopf zwischen den Knien und betet inständig. All seine seine Not und Verzweiflung, den Durst des Landes und das Elend seines Volkes trägt er vor Gott. „Kleiner Ruf, der in den großen Himmel dringt“.

Aber es rührt sich nichts. Die gleißende Hitze steht über dem Wasser. Über dem weiten Meer ist nichts zu erkennen, und der Diener kehrt unverrichteter Dinge zurück. Aber Elija schickt ihn noch einmal und noch einmal hinaus, siebenmal: „Geh hinaus und schau auf das Meer!“ Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit. Beim siebten Mal schließlich zeigt sich in die Ferne eine winzige Wolke, nicht größer als eine Menschenhand. Und diese kleine Wolke bringt den großen Regen, der nach der überlangen Dürre das erstarrte Leben wieder aufbrechen, das vertrocknete Land wieder aufblühen lässt. „Kleine Wolke, die den großen Regen bringt"

Diese unscheinbare Szene, verehrte Hörerinnen und Hörer, spricht mir von der Not und Notwendigkeit unseres Betens: „Ich rufe zu Dir, und du gibst keine Antwort. Ich bete, doch du bist mir fern. Ich bestürme den Himmel, doch der Himmel bleibt verschlossen“. Es ist eine Not mit dem Beten. Manchmal könnte man schier verzweifeln, wenn andere einem noch süffisant oder sarkastisch zu verstehen geben: „Das hat ja doch keinen Zweck!“ - Und kommen uns oft genug nicht auch selbst Zweifel? „All das Beten bringt doch nichts. Der Krebs lässt sich nicht aufhalten. Die Ehe geht doch auseinander. Auf alle Bewerbungsunterlagen gibt es doch nur wieder Absagen ...“

Von Elija kann ich lernen, dranzubleiben, im Beten nicht nachzulassen, mich nicht um meine Hoffnung und mein Vertrauen in Gott bringen zu lassen: Kleiner Ruf, der in den großen Himmel dringt. - Kleine Wolke, die den großen Regen bringt.

Am Ende hat der Himmel ein Einsehen, und noch während sich der Himmel verdunkelt und der große Regen einsetzt, gürtet Elija sich zum Aufbruch, bereit dorthin zu gehen, wo Gott ihn als nächstes braucht. Am Ende steht für den Mann Gottes nicht die Klausur weltabgewandt Innerlichkeit. Er geht vielmehr hinein in die Fragen der Zeit, die Not und die Sorgen der Menschen, die er mitnimmt in den Ruf, der in den Himmel dringt.

Beten, Ausschau halten, Aufbrechen – ich erkenne darin die Grundbewegungen gläubiger Existenz:

  • sich nach innen kehren, den Himmel bestürmen
  • sich ausstrecken, genau hinschauen, wo Gott bereits am Werk ist
  • nicht dabei stehen bleiben wenn mein Gebet Erhörung findet, sondern bereit sein, je neu aufzubrechen, wie und wohin es mich von Gott her drängt.

Ich wünsche uns, dass solches Beten den Himmel rührt.                               

| Kirche in WDR 2-5

Geh bis an deiner Sehnsucht Rand! Josef

Im Paderborner Priesterseminar läuft derzeit eine bemerkenswerte Ausstellung: „Geh bis an Deiner Sehnsucht Rand. Gib mir Gewand!“ Unter diesem Leitwort – ein Vers aus dem Stundenbuch von Rainer Maria Rilke - zeigt die Münsteraner Künstlerin Hilde Schürk-Frisch ausgewählte Bronze-Plastiken.

Josef Pieper hat sie einmal eine kontemplative Künstlerin genannt, unter deren Händen sich etwas von der Schönheit Gottes, von der Wahrheit des Ewigen formt. Und man merkt den ausgestellten Figuren an, dass sie keine Massenproduktion und nicht am Reißbrett entstanden sind. Sie dokumentieren vielmehr den mühsamen Prozess des Hinhörens, In-sich-hinein-Hörens – das bemühen, dem Unsagbaren Gewand zu verschaffen.

Unter den vielen Werken aus der gesamten Schaffensbreite dieser Künstlerin hat es mir die Gestalt des Josef angetan. Jener treue Knecht Gottes, der in der christlichen Ikonographie eher schlecht wegkommt: wenn er etwa in den berühmten Glasfenstern von Chartres im erdbraunen Gewand gezeigt wird, sinnierend im Abseits jener weihnachtlichen Szene, die von der Mutter und dem Kind beherrscht wird. Die Geburt, und sei’s die Geburt des göttlichen Kindes, so gemeinhin die Formsprache christlicher Kunst, ist Frauensache. Josef, der Mann, wird da zu einer Randfigur des heiligen Geschehens.

Nicht so bei Hilde Schürk-Frisch. Sie hat sich ein Leben lang mit der schweigend-horchsamen Existenz des Josef beschäftigt. Den Wanderstab in der ausgestreckten Rechten, die linke Hand als Verstärker an die Ohrmuschel gelegt, verkörpert er der Prototyp des hörenden, zum Aufbruch bereiten Menschen. „Worauf sollen wir hören?“ – „Wohin sollen wir gehen?“ – „Wohin geht die Reise?“ Fragen, die sehr modern klingen. Bedrängend für viele, die unsicher geworden sind, müde oder lustlos, die die Orientierung ihres Lebensweges verloren oder die Suche danach aufgegeben haben.

Und es gibt zu viele, die einfach drauf los marschieren, getreu der inhaltslosen Devise: „Der Weg ist das Ziel“. – Nein, das Ziel ist das Ziel, und es bedarf großer innerer Anstrengung, hineinzuhören in das Schweigen, hinauszuschauen in das Dunkel. Josef: er spielt nach meinem Dafürhalten eine zentrale Rolle im Weihnachtsbild unserer Tage. Ausstehen, warten, fragen nach dem, was Gott will – in der Bereitschaft, auch Unmögliches zu wagen, den Weg zu gehen, den Gott uns gehen heißt.

Auch das ist der Weg der Weihnacht – der Weg, auf dem Gott bei mir ankommt. Seine Worte, die heute an mein inneres Ohr dringen: „Geh bis an deiner Sehnsucht Rand. Gib mir Gewand!“

| Kirche in WDR 2-5

Weihnachten auf der Autobahn

Ich musste mich beeilen. Ich hatte einem befreundeten Pfarrer zugesagt, die Christmette in einer seiner Filialkirchen zu zelebrieren; denn als Studentenpfarrer war ich über Weihnachten ohne Gemeinde. Die meisten Studenten waren zu Hause oder in Skiferien.

Es wurde allmählich dunkel, als ich endlich auf der Straße war, vorbei an erleuchteten Häusern und weihnachtlich geschmückten Vorgärten. Noch 160 Kilometer. Bis zum Beginn der Messe blieben mir noch knapp drei Stunden. Um diese Zeit gehörte mir die Autobahn fast ganz allein. Ich hatte Zeit zum Nachdenken, zum Beten. In Gedanken ging ich noch einmal meine Predigt durch und versuchte, mich innerlich auf die fremde Gemeinde einzustellen. Ich freute mich darauf, am Heiligabend späterer bei dem befreundeten Pfarrer ausklingen zu lassen. Ein schönes Gefühl, erwartet zu sein.

Doch dann geschah alles ganz schnell. Vor mir in einiger Entfernung die Warnblinkanlage, ein Polizeiwagen auf der Standspur, Blaulicht. Ich bremste ab, zunächst ging es noch im Schritttempo vorwärts, dann bewegte sich nichts mehr. Eingekeilt zwischen anderen Wagen galt es zu warten: 10 Minuten, 20 Minuten, eine Stunde. Es tat sich nichts.

Nervosität stieg in mir auf. Würde ich es noch rechtzeitig bis zum Beginn der Christmette schaffen? Wem könnte ich um diese Zeit, an diesem Abend noch telephonisch Bescheid sagen? Und dann natürlich dies: Kein Handy weit und breit. Also Geduld. Warten.

Zwischendurch war ich ausgestiegen, wurde aber nicht zur Unfallstelle vorgelassen. Ein Kleinbus war über die Leitplanken auf die Gegenbahn geschleudert und dort von einem entgegenkommenden Fahrzeug erfasst worden. Der ganze Streckenabschnitt war in gleißendes Licht getaucht; die Feuerwehr war im Einsatz, ein Krankenwagen fuhr gerade mit Blaulicht davon. Am Straßenrand ein Leichenwagen.

Plötzlich hatte ich Zeit. Viel Zeit. Zeit für Wesentliches. Zeit, über mein Leben nachzudenken, Gott für alles zu danken, was er in meinem Leben gewirkt hatte. Aber auch vor ihm auszubreiten, was nicht gelöst war, wo ich mit ihm haderte, den Sinn nicht verstand. Unter dem sternenklaren Himmel fühlte mich Gott auf unerwartete Weise mit einem Mal sehr nah. Was wäre gewesen, wenn ich nur wenige Minuten früher gekommen wäre: Hätte es mich getroffen? Wäre ich bereit gewesen, Ihm, meinem Schöpfer gegenüberzutreten - Rechenschaft über mein Leben zu geben? In meinen Dank mischte sich auch Trauer über manche verpassten Chancen, über nicht gelebtes Leben, wenn ich mich mal wieder von Termindruck und Arbeitsfülle hatte überrollen, von Sorgen oder Ausgelassenheit hatte dominieren lassen: Stimmungen und Gefühlen, denen ich mich ausgeliefert habe. So war ich unvorhergesehen auf die einzig wichtigen Fragen meines Lebens gestoßen. Wofür lebe ich? Für wen gehe ich? Was bleibt, wenn alles einmal zuende ist?

Weihnachten auf der Autobahn. Ich betete für die Verletzten, die Helfer, die Trauernden – für jene, deren Fahrt urplötzlich zuende war. Sie waren angekommen. Und, wie ich zuversichtlich hoffte: Gott war bei ihnen angekommen. Für immer. Weihnachten, Anfang jenes neuen Lebens, das - so glauben wir - eine Ewigkeit gefeiert wird.

Die Christmette fand übrigens zwei Stunden später statt - die Gemeinde hatte kurzerhand beschlossen, gegen Mitternacht noch einmal zusammenzukommen. Die Weihnachtsbotschaft hatte mit einem Mal einen feierlich – ernsten Klang. Gott ist im Kommen. Damals wie heute. Es ist gut, dafür bereit zu sein.

| Kirche in WDR 2-5

Neu anfangen: Björn

Weihnachten: Für die einen ist es das Fest unserer Erlösung; für die anderen lediglich der Beginn unserer Zeitrechnung. Und wieder anderen ist auch das ziemlich egal.

Ich muss an einen Jugendlichen aus einer früheren Gemeinde denken; ich nenne ihn hier Björn. Er wollte seinen 18. Geburtstag gern in unseren Jugendräumen feiern, aber weil er selbst bis dahin kaum Kontakt zur Kirche hatte, schickte er seine Schwester vor, die in der Gemeinde aktiv war. Ich spielte gerne mit.

Die Party stieg an einem Samstagabend im Advent. Ich selbst war noch in der Gemeinde unterwegs, so dass ich erst später am Abend vorbei schaute. Wie das so üblich war, kam man dort mit relativ wenig Licht aus, so dass ich zunächst unerkannt unter den Gästen war, mit diesem oder jenem sprach, bis ich erkannt wurde: „Der Vikar ist da!“, hörte ich das Geflüster, auf dass der Gastgeber sich bemüßigt fühlte, mich zu unterhalten. Ich ließ mir das auch gefallen, denn ich wollte ihn kennen lernen, diesen Björn. Ich weiß nicht, worüber wir im einzelnen gesprochen haben. Jedenfalls habe ich ihm gesagt, dass wir gerade solche Typen wie ihn in der Gemeinde gut brauchen könnten. Ich lud ihn zu einer Wanderung mit Bibel und Rucksack ein, und möglicherweise aus Höflichkeit, vielleicht aber auch aus Interesse sagte er zu.

Die Wanderungen von Jugendherberge zu Jugendherberge, die Gespräche unterwegs, das Zusammensein mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten fand er cool. Dass die Texte aus der Bibel zwar alt, aber keineswegs veraltet sind, dass Kirche und Glaube nicht nur verstaubt sind, sondern eine Perspektive für ein erfüllendes, gelingendes Leben bieten: all das war neu für ihn - faszinierend, aber auch herausfordernd.

Bald tauchte er regelmäßig in der Kirche auf; wir sprachen persönlich über seine Fragen und Probleme. Und so war es nur folgerichtig, dass er irgendwann den Wunsch hatte, vor Gott reinen Tisch zu machen und neu anzufangen. Ich sehe ihn noch, wie er am Ende eines langen Beichtgesprächs eine ganze Weile sitzen blieb und sich verstohlen eine Träne aus dem Auge wischte. Eine zentnerschwere Last, die er seit Jahren mit sich herumgeschleppt hatte, war von ihm abgefallen.

Beichte – ein unangenehmes Thema, peinlich, weil ein Eingeständnis von Schuld und Schwäche. Aber kann jemand erahnen, wie befreiend es ist, wenn man sich alles einmal von der Seele reden, sich aussprechen kann? Im Gespräch mit jemandem, der Zeit hat, der zuhört, nicht aus persönlicher Neugier oder beruflichem Interesse. Mit jemandem, der im Namen Gottes Schuld vergeben kann – und es auch tut. Am Ende der Beichte steht kein Therapieplan, auch nicht das vertröstende Wort „Das kriegen wir schon wieder hin“ oder „Wir arbeiten daran“. Am Ende steht die bedingungslose Zusage Gottes: „Deine Sünden sind dir vergeben. Geh hin in Frieden.“ – Wo das geschieht, da kommt Gott an, nicht nur für Björn, und auch nicht nur an Weihnachten.

| Kirche in WDR 2-5

Heimat haben: Olga

Ihr Name ist Olga, 55 Jahre. Nachdem sie jahrelang auf die Papiere gewartet hatte, den Sprachtest bestanden, von den wenigen Freunden und Verwandten Abschied genommen hatte, war sie in der Landesstelle angekommen. Eine Deutsche aus Russland, eine von Tausenden, die in den letzten Jahren nach Deutschland zurückgekehrt sind, heimgekehrt in ein ihnen fremdes Land. Alles ist neu, fremd und unheimlich. Ein Kulturschock. Auch für Olga.

Und es scheint, als wäre es ihr Los, ein Leben lang fremd zu bleiben:

damals in Kasachstan, ihrer Heimat, in der sie doch nie wirklich heimisch war. Sie war zwar dort geboren und aufgewachsen, aber sie war keine Kasachin, keine Russin – sondern Deutsche.

Und nun hier in Deutschland, wo sie den meisten wieder als Fremde gilt: als „Russlanddeutsche“, fremd allein schon aufgrund ihrer Sprache und Kleidung, ihrer Gewohnheiten, ihrer Scheu und Unsicherheit, sich in dieser Umgebung zurechtzufinden.

Ein Leben in der Fremde, auch im eigenen Land, im eigenen Volk. Aber da gibt es auch etwas wie eine innere Heimat: wo sie sich aufgehoben weiß: in ihrem Glauben, den sie von ihrer Babuschka erlernt und übernommen hatte. Dort, wo sie herkam, gab es keinen Kommunion- oder Firmunterricht, auch keine Sonntagsmesse, keinen Priester, keine Gemeinde. Ja selbst die Erinnerung war gefährlich. „Wir hatten in Kasachstan ja nie die Möglichkeit, unseren Glauben zu leben und die Sakramente zu empfangen“, sagte sie in gebrochenem Deutsch „Aber meine Mutter und meine Großmutter sagten mir immer, wenn wir gebetet haben: Wir sind katholisch.“

Für Olga ist es eine völlig neue Erfahrung, dass es in der Nähe eine katholische Kirche gibt. Dass die Türen dort offen stehen und sie willkommen ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben erlebt sie Gemeinde, die täglich zum Gottesdienst zusammen kommt, zur Messe, zum Rosenkranz. Und dass da ein junger Priester ist, der sie freundlich anspricht und sich für sie interessiert.

So fremd dieses Deutschland ihr auch ist, in das sie nach Generationen zurückkehrt: Hier ist Heimat, weil sie hier auf „ihre Familie“ trifft: auf Menschen, die sie zwar hier zum ersten Mal kennen lernt, mit denen sie aber bereits das Wichtigste in ihrem Leben teilt: jenen Glauben, der in ihr von Kind auf lebendig ist und den sie sich über Jahrzehnte im Stillen bewahrt hat, auch ohne Taufe, Beichte, Messe … Darum war eine der ersten Angelegenheiten, die Olga nach ihrer Ankunft in Deutschland in Angriff nahm, der Besuch beim Pfarrer. Nach all dem jahrelangen Warten wollte sie um die Taufe bitten.

Und da stand sie nun mit feierlich-ernster Miene am Eingang der kleinen Hedwigs-Kirche, und antwortete auf die Frage, was sie von der Kirche erbitte, mit klarer Stimme: „Die Taufe!“

Und nachdem sie mit dem geweihten Wasser „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ übergossen worden war, gesalbt mit dem heiligen Chrisam-Öl, legte sich ein unvergessliches Strahlen auf das Gesicht dieser einfachen Frau aus der Weite Kasachstans. Unvergesslich, wie sie aufrecht und würdevoll dastand in ihrem weißen Taufgewand, Zeichen ihrer Würde als Tochter Gottes, die Taufkerze in der Rechten, die zuvor an der Osterkerze entzündet worden war, ihr übergeben mit den Worten: „Empfange das Licht Christi!“

(Als der Priester am Ende der Zeremonie ein feierliches Gebet sprach, hatten alle den Eindruck, einen zutiefst glücklichen und des Lebens sicheren Menschen vor sich zu haben.

„Du göttliches Licht. Leuchte auf in den Augen dieses getauften Menschen. Strahle auf in seinem Leben. Sei Du ihm Stern in der Nacht und Sonne am Tag.“)

Ja, diese Frau strahlte etwas von diesem göttlichen Licht aus. Olga, nach so langer Zeit der Fremde und des Wartens angekommen war sie endlich angekommen: bei Gott – und Gott bei ihr.

Kirche in WDR 2-5 abonnieren